Da Karl jetzt aus dem Weg scheint, versucht Franz sein Glück bei dessen Geliebten Amalia. Anfangs ganz direkt offenbar er ihr seine Liebe, bezichtigt Karl Amalia weggeworfen zu haben und bietet sich ihr an. Als Amalia ablehnt und entgegnet, Karl seie niemals so, versucht Franz sich als treuer Freund des Karl aufzuspielen. Karl habe ihm gesagt er verlasse Amalia, und er solle ihr Karl sein, bis er wiederkehre. Er habe dies geschworen, doch nun, da Karl nie wiederkehren werde, müsse er für immer ihrer sein. Amalia durchschaut auch diese Lüge, scheucht Franz zu Hölle und beschimpft das Königtum verächtlich, das solch Verrat hervorbringt. Sie bleibt Karl treu.
=> Amalia scheint noch geitig fitter als der Alte Moor, sie kann Franz noch durchschauen, obwohl dieser große Geschütze auffährt (der Ring, sein Schwur). Teilweise schien sie zwar wankelmütig, am Ende jedoch gefestigter als je zu vor.
=> Franz ist einfach herrlich. Sich keiner Lüge zu schade, nur auf seinen Vorteil bedacht, nutzt er gnadenlos das fehlende Kommunikationswesen dieser Zeit aus. Ohne das Karl sich rechtfertigen könnte, macht er ihn ohne Gnade nieder. Wie klug er eigentlich seien muss, um sich so schnell derartig ausgefeilt Manöver zu überlegen. Dass Amalia ihn diesmal durchschaute, dafür konnte er nichts. Wie hätte er von ihren Schwur, niemanden nach Karl zu lieben, wissen können? Er hätte lediglich etwas länger warten könne. Wenn er wirklich davon ausgeht, dass Karl für immer ausgeschaltet ist, hätte er Amalia durchaus erst einmal ein paar Wochen geben können, sich von Karl zu lösen. Auch wären dezentere Schritte wohl geeigneter gewesen, sie zu erobern. In gewisser Weise zeugt dies von Übermut, er werde es mit seinen rethorischen Fähigkeiten schon irgendwie hinbekommen, oder von Übereiltheit. Auf jeden Fall muss er jetzt sufpassen, denn Amalia hat ihn nun als Lügner durchschaut. Sie könnte also zu echten Gegnerin werden, wenn sie anfängt allem, was Franz sagt, nachzuforschen.
Dienstag, 11. Dezember 2007
Gründung der Räuberbande
Spiegelberg und Karl diskutieren anfangs noch unverfänglich über ihre "Streiche", Spiegelberg drängt jedoch schon zu mehr, zu größeren Taten, während Karl eher abweiend darauf reagiert. Er hofft viel mehr auf sein Entschuldigungsschreiben, dass er seinem Vater zusandte und auf dessen Gnade. Als Karl jedoch den Brief seines Vaters erhällt, ist er am Boden zerstört und verlässt die Szene. Spiegelberg versucht unterdessen die anderen zu überzeugen, eine Räuberbande zu gründen. Nach und nach, eher unwillig, stimmen dann auch die letzten unter ihnen zu. Bei der anschließenden Frage, wer der Anführer seien sollte, erlebt Spiegelberg jedoch eine herbe Enttäuschung, als nicht an ihn, der dies wohl zu gerne getan hätte, gedacht wird, sondern an Karl. Als Karl die Szene dann wieder betritt, deutlich aufgeregt über den Liebesentzug des Vaters, nimmt dieser dann auch die Führung der Räuberbande an. Alle feiern dies, nur Spiegelberg scheint unzufrieden.
=> Was ist die geschichte mit Karls dogge? Hab ich nicht ganz verstanden. Wer hat da was gemacht?
=> Spiegelbergs letzter Kommentar über das Gift spricht Bände über den Unterschied Spiegelberg-Karl. Karl bezieht Hinterlist wohl nicht in seine Planungen ein, will also keine begehen, ist aber auch so naive, zu glauben, auch andere täten das nicht. Spiegelberg scheint da anders zu sein.
=> Was ist die geschichte mit Karls dogge? Hab ich nicht ganz verstanden. Wer hat da was gemacht?
=> Spiegelbergs letzter Kommentar über das Gift spricht Bände über den Unterschied Spiegelberg-Karl. Karl bezieht Hinterlist wohl nicht in seine Planungen ein, will also keine begehen, ist aber auch so naive, zu glauben, auch andere täten das nicht. Spiegelberg scheint da anders zu sein.
Donnerstag, 29. November 2007
Personenbesetzung
Der alte Moor
Alt, gutgläubig, leicht senil, leicht von den ihn umgebenden Personen zu beeinflussen, besorgt um seinen guten Namen (Unfehlbarkeit) und schnell im Ausschließen von ungeliebten Familienmitgliedern (Befreiungstheologen, Sozialisten,...) war Papst Johannnes Paul II die ideale Besetzung des ebenso gestrickten alten Moor.
Franz
Hinterlistig, kalt, berechnend im Ausschalten der Gegner. Charakteristiken, die sowohl auf Franz, als auch auf einen anderen, wohl bekannten Deutschen zutreffen. Auch die Idee, durch Filterung der Informationen, die den "alten Herrn" erreichen, sich selbst in den Vordergrund, und andere als lächerlich, darzustellen teit sich Franz mit Goebbels.
Alt, gutgläubig, leicht senil, leicht von den ihn umgebenden Personen zu beeinflussen, besorgt um seinen guten Namen (Unfehlbarkeit) und schnell im Ausschließen von ungeliebten Familienmitgliedern (Befreiungstheologen, Sozialisten,...) war Papst Johannnes Paul II die ideale Besetzung des ebenso gestrickten alten Moor.Franz
Hinterlistig, kalt, berechnend im Ausschalten der Gegner. Charakteristiken, die sowohl auf Franz, als auch auf einen anderen, wohl bekannten Deutschen zutreffen. Auch die Idee, durch Filterung der Informationen, die den "alten Herrn" erreichen, sich selbst in den Vordergrund, und andere als lächerlich, darzustellen teit sich Franz mit Goebbels.
Wortvergleich
Vergleicht man die Häufigkeit der Benutzung verschiedener Wörter in Kleists "Michael Kohlhaas" und Schillers "Die Räuber", so kann man allein anhand dieser Untersuchung deutliche Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten zwischen den Hauptthemen de beiden Werke feststellen:
Die deutlich stärkere Fixierung auf die Familie in "Die Räuber" wird leicht durch die häufigere Benutzung von "Sohn", "Vater", "Bruder" oder, in gewisser Weise auch, "Liebe". Auch wird die Textgattung Drama leicht durch die Häufung an Ausrufe- und Fragezeichen ersichtlich.
Die stärkere Auseinandersetzung mit der Obrigkeit in "Michael Kohlhaas" wird durch das häufigere Auftreten von "Fürst" offenkundig, interessant ist aber, das trotz Luthers Herleitung der Obrigkeit als von Gott eingesetzt, "Gott", aber auch "Himmel" und, im geringeren Maße auch "heilig" in "Die Räuber" deutlich häufiger vorkommt. Erklärbar ist dies vielleicht dadurch, das Kohlhaas eher die Werte der Aufklärung vertritt, als die der Religion.
Die deutlich stärkere Fixierung auf die Familie in "Die Räuber" wird leicht durch die häufigere Benutzung von "Sohn", "Vater", "Bruder" oder, in gewisser Weise auch, "Liebe". Auch wird die Textgattung Drama leicht durch die Häufung an Ausrufe- und Fragezeichen ersichtlich.
Die stärkere Auseinandersetzung mit der Obrigkeit in "Michael Kohlhaas" wird durch das häufigere Auftreten von "Fürst" offenkundig, interessant ist aber, das trotz Luthers Herleitung der Obrigkeit als von Gott eingesetzt, "Gott", aber auch "Himmel" und, im geringeren Maße auch "heilig" in "Die Räuber" deutlich häufiger vorkommt. Erklärbar ist dies vielleicht dadurch, das Kohlhaas eher die Werte der Aufklärung vertritt, als die der Religion.
Donnerstag, 15. November 2007
Frisch also! mutig ans Werk!
In der ersten Szene der "Räuber" kommt Franz, der jüngere der beiden Söhne des "alten Moors", mit Nachrichten von Karl, dem anderen Sohn, zu seinem Vater, der begierig nach diesen verlangt. Jedoch will Franz, scheinbar aus Rücksicht auf die Gesundheit des Vaters, diesem nicht die "schrcklichen" Nachrichten vorlesen, lässt sich aber aufs leichteste doch dazu überreden, steigert sich sogar hinein und fordert letztendlich den Vater auf, Karl einen Brief zu schreiben, indem er sich von ihm distanziert. Obendrein erreicht er sogar, dass er selbst diesen Brief schreiben solle. Als der Vater dann abgeht, verrät Franz im Monolog, dass er selbst den Brief geschrieben hat, nur in der Absicht den Bruder zu verunglimpfen und so ihm seinen Status als des Vaters bevorzugten Sohne zu entreißen.
=> Der Vater scheint mir schon sehr senil zu seien. Wie sonst könnte er sich so leicht von Franz zu allem möglichem überzeugen lassen?
=> Wenn Karl doch eigentlich der Liebling des Vaters ist, oder zumindest Franz wirklich so häßlich, unbeliebt..., warum glaubt dann der Vater Franz so leicht und hängt nicht an Karl?
=> Der Monolog von Franz ist durchaus interessant, da er eine sehr stark kampf betonte Weltsich darlegt.
=> Der Vater scheint mir schon sehr senil zu seien. Wie sonst könnte er sich so leicht von Franz zu allem möglichem überzeugen lassen?
=> Wenn Karl doch eigentlich der Liebling des Vaters ist, oder zumindest Franz wirklich so häßlich, unbeliebt..., warum glaubt dann der Vater Franz so leicht und hängt nicht an Karl?
=> Der Monolog von Franz ist durchaus interessant, da er eine sehr stark kampf betonte Weltsich darlegt.
Donnerstag, 8. November 2007
Räuber heute
Bevor man sich mit Räubern längst vergangener Tage beschäftigt, lohnt sich vielleicht erst einmal ein kleiner Seitenblick auf Raubdelikte in heutiger Zeit:
Kriminalstatistik Raub 2006
Kriminalstatistik Raub 2006
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