Dienstag, 11. Dezember 2007

Auftritt: Die Geliebte

Da Karl jetzt aus dem Weg scheint, versucht Franz sein Glück bei dessen Geliebten Amalia. Anfangs ganz direkt offenbar er ihr seine Liebe, bezichtigt Karl Amalia weggeworfen zu haben und bietet sich ihr an. Als Amalia ablehnt und entgegnet, Karl seie niemals so, versucht Franz sich als treuer Freund des Karl aufzuspielen. Karl habe ihm gesagt er verlasse Amalia, und er solle ihr Karl sein, bis er wiederkehre. Er habe dies geschworen, doch nun, da Karl nie wiederkehren werde, müsse er für immer ihrer sein. Amalia durchschaut auch diese Lüge, scheucht Franz zu Hölle und beschimpft das Königtum verächtlich, das solch Verrat hervorbringt. Sie bleibt Karl treu.

=> Amalia scheint noch geitig fitter als der Alte Moor, sie kann Franz noch durchschauen, obwohl dieser große Geschütze auffährt (der Ring, sein Schwur). Teilweise schien sie zwar wankelmütig, am Ende jedoch gefestigter als je zu vor.
=> Franz ist einfach herrlich. Sich keiner Lüge zu schade, nur auf seinen Vorteil bedacht, nutzt er gnadenlos das fehlende Kommunikationswesen dieser Zeit aus. Ohne das Karl sich rechtfertigen könnte, macht er ihn ohne Gnade nieder. Wie klug er eigentlich seien muss, um sich so schnell derartig ausgefeilt Manöver zu überlegen. Dass Amalia ihn diesmal durchschaute, dafür konnte er nichts. Wie hätte er von ihren Schwur, niemanden nach Karl zu lieben, wissen können? Er hätte lediglich etwas länger warten könne. Wenn er wirklich davon ausgeht, dass Karl für immer ausgeschaltet ist, hätte er Amalia durchaus erst einmal ein paar Wochen geben können, sich von Karl zu lösen. Auch wären dezentere Schritte wohl geeigneter gewesen, sie zu erobern. In gewisser Weise zeugt dies von Übermut, er werde es mit seinen rethorischen Fähigkeiten schon irgendwie hinbekommen, oder von Übereiltheit. Auf jeden Fall muss er jetzt sufpassen, denn Amalia hat ihn nun als Lügner durchschaut. Sie könnte also zu echten Gegnerin werden, wenn sie anfängt allem, was Franz sagt, nachzuforschen.

Gründung der Räuberbande

Spiegelberg und Karl diskutieren anfangs noch unverfänglich über ihre "Streiche", Spiegelberg drängt jedoch schon zu mehr, zu größeren Taten, während Karl eher abweiend darauf reagiert. Er hofft viel mehr auf sein Entschuldigungsschreiben, dass er seinem Vater zusandte und auf dessen Gnade. Als Karl jedoch den Brief seines Vaters erhällt, ist er am Boden zerstört und verlässt die Szene. Spiegelberg versucht unterdessen die anderen zu überzeugen, eine Räuberbande zu gründen. Nach und nach, eher unwillig, stimmen dann auch die letzten unter ihnen zu. Bei der anschließenden Frage, wer der Anführer seien sollte, erlebt Spiegelberg jedoch eine herbe Enttäuschung, als nicht an ihn, der dies wohl zu gerne getan hätte, gedacht wird, sondern an Karl. Als Karl die Szene dann wieder betritt, deutlich aufgeregt über den Liebesentzug des Vaters, nimmt dieser dann auch die Führung der Räuberbande an. Alle feiern dies, nur Spiegelberg scheint unzufrieden.

=> Was ist die geschichte mit Karls dogge? Hab ich nicht ganz verstanden. Wer hat da was gemacht?
=> Spiegelbergs letzter Kommentar über das Gift spricht Bände über den Unterschied Spiegelberg-Karl. Karl bezieht Hinterlist wohl nicht in seine Planungen ein, will also keine begehen, ist aber auch so naive, zu glauben, auch andere täten das nicht. Spiegelberg scheint da anders zu sein.